Foto: Karen Pagnia
Ratgeber

FSJ oder BFD in einem Reitverein

image_pdfDruckversion

Nach dem Schulabschluss wächst in vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Wunsch, sich eine Zeit lang freiwillig zu engagieren. Bevor sie in den Ernst des Studiums oder des Berufslebens eintreten.

Etwas Neues ausprobieren, sich weiterentwickeln, Spaß haben und dabei etwas tun, von dem auch die Allgemeinheit profitiert.

Die Qual der Wahl

Andere möchten nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder sogar einigen Berufsjahren etwas zurückgeben und suchen den Weg ins Ehrenamt. Doch wo soll es hingehen? Die Auswahl ist schier grenzenlos und die Entscheidung zwischen weltweiten sozialen oder ökologischen Projekten verschiedenster Art fällt schwer.

Zunächst einmal hilft es, die eigenen Interessen und Stärken auszuloten. Folgende Fragen können dabei helfen:

  • Welche Tätigkeiten liegen mir?
  • Möchte ich in die Ferne reisen oder mich lieber in meiner Heimat einbringen?
  • Habe ich Hobbies, die mir besonders am Herzen liegen?

Besonders auf die letzte Frage haben Reiterinnen und Reiter für gewöhnlich eine klare Antwort und die Idee eines Freiwilligendienstes mit Pferden ist geboren.

 

Das liebste Hobby mit dem Freiwilligendienst verbinden – für viele eine schöne Vorstellung  Foto: JK Fotographie

Freiwilligendienst in einem Reitverein – das geht!

Durch den Wegfall des verpflichtenden Wehr- oder Zivildienstes haben sich die Rahmenbedingungen gewandelt. Das Ehrenamt muss sich für Jugendliche und junge Erwachsene selbst attraktiv machen.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat sich dies gemeinsam mit dem Deutschen Sportbund zur Aufgabe gemacht. Abseits vom leistungssportlichen Gedanken ist das Engagement im Rahmen der beiden großen deutschen Freiwilligendienste FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) und BFD (Bundesfreiwilligendienst) unter dem Namen „Freiwilligendienst im Sport“ an die Jugendarbeit angeschlossen. Es umfasst alle Aspekte des Vereinslebens, der Integration und der Persönlichkeitsentwicklung.

Ziel ist es langfristig, das Ehrenamt weiter zu fördern und junge Erwachsene qualifiziert, gezielt und möglichst langfristig darin einzubinden. Überdies spielt der persönlichkeitsbildende Aspekt für die Teilnehmer eine Rolle – sie sollen Verantwortung übernehmen und eigene Ideen einbringen können.

Immer mehr Reitvereine sind an den Freiwilligenprogrammen interessiert und würden gerne Stellen anbieten. Umgekehrt verzeichnet auch der Deutsche Sportbund eine vermehrte Nachfrage nach FSJ- oder BFD-Plätzen rund ums Pferd.

Er betont jedoch gleichermaßen das Problem, dass Vereine und Interessenten häufig nicht darüber aufgeklärt seien, welche Voraussetzungen sie vorweisen müssen und wie sie an Bewerber bzw. Plätze gelangen. Hufglück, das Reitsportmagazin, möchte ein wenig zu Information und Aufklärung beitragen.

FSJ oder BFD?

Das musst du wissen:

FSJ und BFD ähneln sich in einigen Punkten, allerdings verfolgen sie unterschiedliche Zielsetzungen und Schwerpunkte. Für beide Freiwilligendienste eignen sich Vereine, die regulär Sport-, Spiel- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten.

FSJ im Sport

Voraussetzungen und Fakten:

  • du bist zwischen 15 und 26 Jahre alt
  • du hast mindestens sechs (bis maximal 18) Monate Zeit, die du in dein freiwilliges Engagement investieren möchtest
  • das FSJ beginnt regulär am 1. September eines Jahres
  • alle Teilnehmer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, arbeiten 38,5 bis 40 Stunden pro Woche ganztägig in Vollzeit
  • du hast Anspruch auf 24-26 Tage Urlaub
  • 25 Bildungstage sind verpflichtend, sie werden als Arbeitszeit angerechnet
  • für deine Arbeit erhältst du ein Taschengeld von ca. 150€ monatlich zzgl. einer Verpflegungspauschale
  • deine Kindergeldansprüche bleiben uneingeschränkt bestehen
  • der Landessportbund übernimmt deine Sozialversicherungsbeiträge sowie die Haftpflichtversicherung

Im FSJ liegt der Tätigkeitsschwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Deine Aufgabe ist die Planung, Durchführung und anschließende Auswertung von Kursen und Angeboten. Du leitest sie beispielsweise während der Unterrichtseinheiten an, hilfst bei der Betreuung von Ferienfreizeiten und unterstützt bei Wettkämpfen. Nach Absprache ist auch ein moderater Einsatz bei gärtnerischen oder anderen Tätigkeiten rund um die Einsatzstelle möglich.

Einen direkten Link zu Informationen von der Deutschen Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund haben wir hier für dich.

Persönliche Erfahrungen mit dem FSJ im Hufglück-Interview

Die junge Reiterin Jessica Müller leistete 2015/16 ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Reit- und Fahrverein Seeheim / Bergstraße e.V. und teilt ihre Erfahrungen mit uns:
Hufglück: „Was waren deine Aufgaben im FSJ?“

Jessica: „Meine Aufgaben im FSJ waren sehr vielseitig, mir wurde nicht langweilig. Zunächst einmal kümmert man sich in einem Reitstall natürlich um die Pferde und hilft dabei, sie zu füttern, zu bewegen und auf den Paddock zu bringen. Außerdem ist man an der Planung und Durchführung der Kinderreitkurse beteiligt, hilft bei der Vorbereitung der Pferde und in den Reitstunden selbst.“

Um die notwendige Sporttheorie und Übungsleiterpraxis zu erlernen und Kontakte zu knüpfen, finden an 25 Tagen verpflichtende Seminare statt.
Hufglück: „Was macht man während der Seminarwochen?“

Jessica: „Ich habe bei der Sportjugend Hessen viele andere Sportler kennengelernt. Wir haben verschiedene Aufwärm- und Kennenlernspiele gemacht. In der Theorie haben wir den Sportstundenaufbau gelernt und vieles über die Entwicklung der Kinder und den Umgang mit ihnen erfahren. Wir haben Vorträge über unsere eigenen Vereine gehalten und in Gruppenarbeit Inhalte erarbeitet.

Auch das Beisammensein kam nicht zu kurz, sodass ich Kontakte knüpfen konnte. In der Praxis haben wir viel Sport gemacht. Über Fußball, Basketball, Ultimate Frisbee bis hin zu Quidditch war alles dabei. Es gab auch innerhalb der Schulungswochen die Möglichkeit, den Übungsleiterschein abzulegen. Dafür muss man eine Sportstunde planen und durchführen, was entsprechend bewertet wird. Ich wollte diese Möglichkeit unbedingt nutzen und es hat mir für mein FSJ in meinem Verein sehr viel an Sicherheit gegeben.“

Jessica Müller mit „Goldy“, die sie während ihres FSJ besonders intensiv betreut und ins Herz geschlossen hat  Foto: Jessica Müller

An ihrer Einsatzstelle werden die Freiwilligen durch Fachkräfte vor Ort betreut und haben einen festen Ansprechpartner. Auch Jessica fühlte sich bei ihrem Verein und dem Landessportbund bestens aufgehoben:

Jessica: „Ich kann mich nicht beschweren, die Stelle war auf der Seite der Sportjugend leicht zu finden und ich hatte während meines FSJ immer Ansprechpartner und Unterstützung. Alles in allem war das gut organisiert und sehr angenehm.“

Ein FSJ mit Pferden stellt gewisse Anforderungen an die Freiwilligen. Schließlich geht man mit großen Tieren um, ist den ganzen Tag mehr oder weniger draußen unterwegs und arbeitet mit Kindern. Nach ihrem FSJ weiß Jessica recht genau, welche Voraussetzungen man mitbringen sollte:

Jessica: Wichtig wäre natürlich, dass der Umgang mit Pferden bekannt ist und einem viel Spaß macht. Auch die Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist ein bedeutender Punkt. Man muss keine Vorerfahrungen dafür besitzen, aber das generelle Interesse an der Arbeit mit Kindern sollte schon vorhanden sein. Ein allgemeines sportliches Interesse auch außerhalb des Reitsports ist ebenfalls hilfreich, da man besonders in den Seminarwochen alle möglichen Sportarten betreibt, die die FSJ-ler aus anderen Bereichen so machen.“

Stimmt die Chemie mit der gewählten Sportart und der Einsatzstelle, kann das Jahr im Einsatz für Andere auch für den Freiwilligen selbst eine erfüllte Zeit der Weiterentwicklung sein, in der auch der Spaß nicht zu kurz kommt.

Hufglück: „Was waren deine persönlichen Highlights im FSJ?“

Jessica: „Es gab zwei Highlights in meinem FSJ. Das erste war der PM-Schulpferde-Cup, bei dem ich selbst mitgeritten bin. Das war zunächst eine Überraschung, da ich für ein Teammitglied einspringen sollte und nach einer Reitpause von vier Jahren plötzlich ein Turnier mit Dressur- und Springprüfung reiten sollte. Zuerst erschien mir das als unlösbare Aufgabe, aber am Ende habe ich das mit unseren Schulpferden ganz gut gemeistert.

Aus diesem Erfolgserlebnis habe ich sehr viel Motivation für meine weitere Zeit im Verein erhalten. Mein zweites Highlight war der „Schönheitswettbewerb der Pferde“, den ich als Projekt allein geplant und organisiert habe. Er war ein voller Erfolgt und diesen Tag habe ich als sehr schönes Erlebnis in Erinnerung.“

Kreativität und Organisationstalent waren gefragt und der Spaß kam bei Jessicas FSJ auch nicht zu kurz. Ein Schönheitswettbewerb zum Beispiel war ihr persönliches Projekt. Foto: Karen Pagnia

Alles in allem zieht unsere Interviewpartnerin Jessica ein durchweg positives Fazit für ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Reitverein. Sie bemerkt auch Veränderung an sich selbst, mit denen sie zuvor nicht gerechnet hätte und von denen sie auch auf ihrem weiteren Weg immer wieder profitiert:
Hufglück: „Hat dein FSJ dich verändert?“

Jessica: „Ein ganz klares JA und nur im positiven Sinne! Ich habe auf jeden Fall mehr Selbstsicherheit gewonnen. Ich bin mutiger, erwachsener, organisierter und selbständiger als vorher. In dieser Zeit habe ich viel gelernt und mich auch persönlich weiterentwickelt. Nicht im beruflichen Sinne, ich mache heute etwas komplett anderes und bin nicht bei der Richtung Pferd oder Arbeit mit Kindern geblieben. Aber durchaus in meiner Persönlichkeit.

Vorher war ich eher schüchtern und bin kaum auf Menschen zugegangen. Mittlerweile ist das für mich kein Problem mehr. Ich bin sehr dankbar, dass ich das FSJ machen konnte und es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Wenn jetzt jemand fragen würde, Jessi, hast du Lust noch einmal ein FSJ im Reitverein zu machen – ich wäre sofort mit Freude dabei!“

BFD im Sport

Du möchtest dich in einem Sportverein engagieren, aber nicht hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten? Oder bist du älter als 27 Jahre und willst dennoch einen Freiwilligendienst leisten? Vielleicht ist dann der BFD (Bundesfreiwilligendienst) genau das, was du suchst.

Für den Bundesfreiwilligendienst gilt folgendes:

  • es gibt keine Mindest- oder Höchstaltersgrenze – lediglich die Mindestschulpflicht muss erfüllt sein
  • bist du älter als 27 Jahre, kann der BFD nebenberuflich in Teilzeit geleistet werden
  • 24 Urlaubstage sind zu bewilligen
  • ein monatliches Taschengeld steht Dir zu
  • du nimmst an 25 verpflichtenden Bildungstagen mit der Möglichkeit zum Lizenzerwerb teil
  • für dein BFD kommen gemeinwohlorientierte Einrichtungen wie Vereine und Verbände in Frage, also auch eingetragene Reit- und Fahrvereine
  • der Tätigkeitsfokus im BFD liegt auf dem Projekt- und Veranstaltungsmanagement im jeweiligen Sportverein
  • hinzu kommen handwerkliche und gärtnerische Hilfsarbeiten rund um die Sportstätte, Umwelt- und Naturschutz, sportartspezifische Aufgaben und die Arbeit mit besonderen Zielgruppen innerhalb der Sportart
  • du wirst im BFD von einer festen Ansprechperson betreut

Einen direkten Link zu Informationen von der Deutschen Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund haben wir hier für dich.

Persönliche Erfahrungen mit dem BFD im Hufglück-Interview

Karen Pagnia hat gerade ihr BFD im Reit- und Fahrverein Seeheim / Bergstraße e.V. beendet und berichtet im Hufglück Interview, warum sie sich für ein BFD anstelle des etwas bekannteren FSJ entschieden hat:

Karen: „Ich habe mich für ein BFD entschieden, da dort der Schwerpunkt mehr auf der Organisation innerhalb eines Vereins liegt und ich da mehr Möglichkeiten gesehen habe, mich einzubringen. Ich wollte beispielsweise auch in die Buchhaltung mit hineinschnuppern sowie in die allgemeine Vereinsorganisation und damit die Arbeit des Vorstands unterstützen.

Außerdem gab es durch fünf frei wählbare Bildungstage im BFD die Möglichkeit für mich, den Trainerschein B zu machen. Den Trainer C hatte ich bereits vorher, sodass ein Übungsleiterschein im FSJ für mich nicht sinnvoll gewesen wäre.“

Im Gegensatz zum FSJ, in dem die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an erster Stelle steht und die meiste Zeit einnimmt, bietet das BFD einen umfassenderen Einblick in die Organisation, die hinter einem Vereinsbetrieb steckt. Dies spiegeln auch die Tätigkeiten wider. Allerdings kommt auch im BFD der Kontakt zu Pferden und zum Vereinsleben nicht zu kurz.

Hufglück: „Welche Aufgaben hattest du im BFD und gab es ein persönliches Highlight?“

Karen: „Zum einen habe ich Kinderkurse und Voltigiergruppen betreut. Zum anderen habe ich bei der Pflege der Anlage und der Ausrüstung der Schulpferde geholfen. Manchmal durfte ich auch Schulpferde bewegen, die an einem Tag nicht geritten wurden. In der Buchhaltung habe ich mich hauptsächlich um die Ablage wichtiger Unterlagen und Rechnungen gekümmert.

Außerdem war es meine Aufgabe, Veranstaltungen in der Jugendarbeit zu planen und durchzuführen. Dazu gehörten zum Beispiel die Organisation von Turnierteilnahmen mit unseren Schulpferden. Mein persönliches Highlight war das PM-Cup-Finale, das wir mit einer Mannschaft des Vereins erreicht haben. Ich habe unsere Mannschaft mit betreut und durfte so die beeindruckende Kulisse der Horses & Dreams in Hagen live erleben.“

BFD im Reitverein, welche Voraussetzungen braucht der Bewerber?

Um einem Bundesfreiwilligendienst in einem Reitverein gewachsen zu sein und sicherzustellen, dass man selbst und andere vom Engagement profitieren, sollte man einige Grundfertigkeiten und Interessen mitbringen.

Für unsere BFD Absolventin Karen ist ein geübter und angstfreier Umgang mit den Pferden besonders wichtig.

Karen: „Man sollte definitiv Erfahrung im Umgang mit Pferden mitbringen und keine Berührungsängste haben. Das bedeutet nicht, dass man bis zu einer bestimmten Klasse reiten muss, aber die Grundlagen sollten vorhanden sein. Beispielsweise sollte man routiniert ein Pferd fürs Reiten putzen und vorbereiten können, weil man die Reitschüler dabei häufig beaufsichtigen und anleiten muss.

Auch ein bisschen Grundwissen zu Reitersitz und Bahnfiguren schadet nicht. Für das BFD generell ist es von Vorteil, wenn man etwas Organisationstalent und Freude am Planen mitbringt.“

Sind diese Startbedingungen gegeben, kann ein BFD einen großen Sprung in der persönlichen Entwicklung bedeuten. Karen zieht am Ende ihres freiwilligen Jahres ebenfalls ein positives Resümee:

Karen: „Ich denke schon, dass ich mich während des Jahres ein wenig verändert habe. Ich habe mehr Selbstbewusstsein bekommen, da man viel mit anderen kommunizieren muss, seien es Eltern von Reitschülern, Mitarbeiter oder Leute, mit denen man etwas organisieren will. Außerdem habe ich bemerkt, dass ich meinen eigenen Ehrgeiz im Sport manchmal auch auf die Reitschüler projiziere und ich musste lernen, dass nicht jeder die gleichen Erwartungen an sein Hobby stellt wie ich.“

Informationen für Einsatzstellen

Zahlreiche Vereine möchten gerne eine FSJ- oder BFD-Stelle anbieten, fühlen sich aber nur unzureichend über ihre Voraussetzungen und Aufgaben aufgeklärt.
Die Homepages der Sportjugend und der Landessportbünde helfen hier weiter. Zusammenfassend liefern wir an dieser Stelle die notwendigen Informationen auf einen Blick:

FSJ – Voraussetzungen, die eine Einsatzstelle erfüllen muss

  • Der teilnehmende Verein muss regelmäßig Spiel-, Sport- oder Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten.
  • Die Anerkennung als Einsatzstelle durch den jeweils zuständigen FSJ-Träger ist verpflichtend.
  • Die Einsatzstelle muss eine namentlich benannte Fachkraft als Betreuer/in für das FSJ zur Verfügung stellen (z.B. Vorstandsmitglied, Ausbilder o.ä.).
  • Weitere Formalitäten sowie Versicherungsfragen übernimmt der Landessportbund.

Für den Freiwilligen und die Einsatzstelle kann das Angebot eines FSJ-Platzes eine klassische „Win-Win-Situation“ darstellen. Viele Vereine kennen das Problem: Es gibt große Pläne und tolle Projekte, aber es fehlt Zeit und das notwendige Personal. Oft genügt eine zusätzliche Kraft als Unterstützung, um das lang geplante Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Durch den Erwerb eines Übungsleiterscheins können die Freiwilligen ihren Verein bereits nach kurzer Zeit qualifiziert unterstützen und bleiben ihm mit höherer Wahrscheinlichkeit auch nach Ende ihres FSJ treu. Im Vereinsleben werden die Freiwilligen schnell zu Ansprechpartnern und Vertrauten der Jugend, da sie selbst zumeist nur wenig älter sind und dennoch als Vorbild agieren.

BFD – Voraussetzungen, die eine Einsatzstelle erfüllen muss

Grundsätzlich können sich alle Sportvereine beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben als Einsatzstelle anerkennen lassen.

  • Die Einsatzstelle muss mit dem Träger einen Vertrag zu organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen des BFD abschließen.
  • Für das BFD vorgesehene Tätigkeiten müssen arbeitsmarktneutral sein. Das bedeutet, dass sie nur unterstützen und keine Fachkraft ersetzen dürfen.
  • Die Einsatzstelle muss einen qualifizierten Betreuer für den Freiwilligen stellen.
  • Die Einsatzstelle führt regelmäßige Feedbackgespräche mit dem Freiwilligen und bindet ihn in Teamsitzungen ein.

Deine ersten Schritte

Wenn du dir vorstellen kannst, ein FSJ oder BFD in einem Reitverein zu absolvieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Hilfestellungen für dich. Auf der Homepage der Deutschen Sportjugend findest du den Kontakt zu den Verbänden der Landessportjugend aller Bundesländer. Dort gibt es Informationen zum Bewerbungsverfahren und eine Liste mit Ansprechpartnern.

Außerdem schreiben Einsatzstellen hier ihre freien Plätze aus, sodass du eine Übersicht bekommst. Natürlich kannst du es auch auf eigene Faust bei einem Verein deiner Wahl versuchen! Vielleicht bietet er bereits Plätze an oder will durch deine Initiative gemeinsam mit dir als erstem Freiwilligen zur Einsatzstelle werden.

* 25 Jahre alt * Studentin in Hamburg * eigenes Pferd: Haflingerstute ‚Goldy‘ *
Hinterlasse eine Antwort